Articolo pubblicato dalla Tessiner Zeitung il 25.01.2019

Durch meinen Beruf als Helikopterfluglehrer bekomme ich täglich die Möglichkeit, unser kleines Paradies, wie es unlängst auch alt Bundesrat Johann Schneider-Amman definiert hat, aus der Vogelperspektive zu beobachten. Im Speziellen ist das natürlich auch das Tessin, wo ich im schönen Verzasca-Tal wohne.

Damit dieses Paradies uns weiterhin erhalten bleibt, müssen wir uns vor den Herausforderungen der heutigen Zeit nicht verstecken: Es geht um Lohndruck, Mobilität, Wertschöpfung, Bildung und die Gestaltung eines würdigen Lebens für alle im Tessin wohnhaften Bürgerinnen und Bürger. Wir müssen also für die Zukunft die politischen Leitplanken stellen, damit das Tessin nicht zwischen dem reichen Norden und dem ärmeren Süden zerdrückt wird.

Als Beispiel kann man die Gesundheitskosten nennen, auf deren Entstehung genau hingeschaut werden muss. Denn es ist nicht verständlich, weshalb gerade die Tessiner Krankenkassenprämien zu den höchsten der Schweiz zählen.
Wenn Sie miteinbeziehen, dass Lebensmittel, Kraftstoffe, Strom usw. in etwa gleich viel oder mehr kosten als woanders in der Schweiz, erbitte ich Sie den Versuch zu wagen, mit einem gängigen Tessiner Handwerkerlohn (knappe CHF 4000.— brutto im Monat) ein Haushaltsbudget zu gestalten. Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Schaffen wir es, einer Tessiner Familie, die ein solches Einkommen hat, wieder eine genug grosse Geldsumme am Ende des Monats zur freien Verfügung zu lassen, dann werden auch die weniger qualifizierten Arbeitsplätze wieder attraktiv. Es soll ein Ansporn sein wieder zu arbeiten, anstatt in die Sozialindustrie gezwungen zu werden.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt betrifft die Regulationswut. Diese hat die Gesetzeslage heutzutage ineffektiv gestaltet: Zu limitierend ist sie für die rechtschaffenden Bürger/innen und Firmen, bietet hingegen zu viel Spielraum und Schlupflöcher für unehrliche Rechtsverdreher und kriminelle Machenschaften. Eine Vereinfachung und Konsolidierung ist deshalb zwingend notwendig.

Mit einer konsequenten Umsetzung dieser Ansichten im Kantonsparlament wird es wieder möglich sein zu leben und nicht nur zu überleben. Und kann der durchschnittliche Tessiner wieder leben, bleibt auch die Sonnenstube so erhalten, wie sie uns gefällt. Ich stelle mich gerne als Kandidat für den Grossen Rat der Bevölkerung zur Verfügung, um diese Themen anzugehen und umzusetzen.

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